Mittwoch, 9. Oktober 2013

von Bangkok nach Nakhon Sawan


Ankunft in Bangkok; was für eine Chaos-Stadt! Dreck, Müll, Millionen von armen Menschen, Smog, Gestank, Stromleitungen, kranke Katzen und Hunde... hier müssen wir erstmal weg.
Nach einer Nacht fast ohne Schlaf in einem sehr lauten Zimmer im „Train Inn“ (was hier wörtlich zu nehmen ist!) flüchten wir in den Norden. Mit dem Zug in dem 240km nördlich von Bangkok gelegenen Nakhon Sawan angekommen, finden wir gleich ein klasse Hotel, in dem das Zimmer für uns zwei pro Nacht 320 Baht (7,60 Euro) kostet. Hierfür gibt es ein großes Doppelbett, Klimaanlage, Bad, TV und Wlan.
Auf der Fahrt vom Bahnhof zum Hotel hatten wir schon eine große Muay-Thai-Veranstaltung gesehen und da wollen wir nochmal hin. Also fahren wir mit dem TukTuk für 20 Baht zum Thai-Boxen. 




Es ist wirklich eine richtig interessante Sache. Und die Leute dort finden uns wohl auch interessant, denn wir sind dort die einzigen Weißen. Eigentlich nicht nur beim Thai-Boxen, sondern in der ganzen Stadt können wir bisher keine anderen weißen Menschen oder touristenartige Leute treffen.



Beim Muay Thai, was übrigens keinen Eintritt kostet, geht es ähnlich zu, wie in Deutschland beim Fußball; die Fans auf den Tribünen schreien und trommen, sind teilweise betrunken. Aber immer nur lustig und nett, man bietet uns gleich Plätze auf der Tribüne an. Auf dem Markt nebenan holen wir uns zwischen den Kämpfen Fruit-Shakes und werden immer wieder gefragt, warum wir ausgerechnet nach Nakhon Sawan gekommen sind. Was wir hier suchen, wo es doch hier nichts zu sehen gibt und auch nie Touristen herkommen, wollen alle wissen.
Aber das ist es ja gerade: Hier gibt es keine Touris, hier ist alles authentisch. Man wird nicht dauernd von Leuten angequatscht, die einem was verkaufen wollen. Und es ist einfach eine schöne Stadt und es gibt eben doch sehr viel zu sehen.


Am nächsten Tag machen wir uns auf die Suche nach einem Miet-Roller. Es ist unglaublich, aber wahr: sowas gibt es hier nicht! Eigentlich. Denn uneigentlich finden wir nach langem Suchen einen Honda-Händler, der uns einen seiner gebrauchten Roller für 700 Baht für 3 Tage ausleiht. Dass auch dieser Händler sonst nicht verleiht, merkt man daran, dass er keine Leih-Helme hat, sondern wir uns 2 nagelneue Helme aussuchen dürfen, welche wir dann für die 3 Tage benutzen.
Mit dem Roller lässt sich die Stadt viel leichter erkunden. In einer Saloon-artigen Bar spielt die Thai-Rock-Band „Carabao“ (http://www.youtube.com/watch?v=cXKABspM4i4 ), am Fluss gibt es Boots-Rennen, bei denen sich die Kommentatoren-Stimmen überschlagen, auf dem Berg gibt es einen netten Tempel und ein oldschool Monk-Gym (es ist aber wohl nicht mehr in Betrieb, sondern nur noch ein Denkmal).




Vom Live-Konzert auf dem Straßenfest am Fluss über eine Kirmes mit Fahrgeschäften bis hin zu einem sehr faszinierenden Outdoor-Kino wie aus den 60er Jahren bietet die Stadt Nakhon Sawan wirklich viel Sehenswertes. Gerade das Kino hat es uns angetan; mit einem echten Filmrollen-Abspielgerät wird in Thai-Fantasy-Schinken gezeigt, die zirka 20 Zuschauer sitzen in einer Art Hof auf Sandboden, auf dem Fahrrad, auf dem Roller und auf der Ladefläche eines LKW und schauen zur Leinwand, die eingerahmt ist von den typischen bunten Leuchtschläuchen und Blink-Lichtern.



Wir bekommen natürlich sofort Stühle angeboten. Es ist uns zwar unangenehm, weil viele andere auf dem Boden sitzen, aber wir glauben, es wäre unhöflich, das Angebot nicht anzunehmen.
Nakhon Sawan... eine tolle Stadt! Wirklich empfehlenswert!


Hier eine Speisekarte als Beweis, dass man hier wirklich nicht auf Touristen eingestellt ist. Wobei wir bisher nur dieses eine Mal so "teuer" Essen waren :-)

hier findet ihr noch mehr Bilder von Nakhon Sawan!