Montag, 23. Dezember 2013

Road Trip Vietnam, Teil 1 - von Hanoi nach Hue

Mit dem Roller hoch in den Norden nach Sapa! Das war der Plan.
Terrassenartig angelegte wunderschön grüne Reisfelder, faszinierende Natur in den Bergen und Landschaften mit kleinen ursprünglichen Dörfern sollten uns erwarten.
An eine Kleinigkeit hatten wir allerdings nicht gedacht: das Wetter!
Je nördlicher wir kamen, desto kälter und nasser wurde es. Auf halbem Weg nach Sapa mussten wir uns leider auch aufgrund der Wettervorhersagen dazu entscheiden, umzukehren und gen Süden zu fahren. Für 10 Grad Celsius und Regen auf dem Roller waren wir klamottentechnisch nicht ausgestattet und hatten auch keine Lust darauf.






Auf dem Weg Richtung Süden haben wir uns erstmal nur eine Regenhose für Nathalie kaufen wollen. Denn wir sind ja bald im Süden, wo es warm ist!

5 Tage später waren wir dann beide komplett mit Regenjacken, Regenhosen und Handschuhen ausgestattet. Denn auf dem Roller ist es durch den Fahrtwind eisig kalt.



Die ersten Tage unseres schönen Roadtrips entlang der Küste waren leider geprägt von Kälte und Nässe. Manchmal kamen wir total durchgefroren und nass in einem Ort an. Wenn wir dann endlich ein Hotel gefunden hatten, sind wir nur noch ins Bett gefallen und haben uns manchmal unsere Schlafsäcke noch als Verstärkung zu den Bettdecken dazu geholt.



An einer Pho-Küche hat uns die alte Köchin eingeladen, uns an ihrem kleinen Öfchen die Hände zu wärmen.
Die Küche ist auch gleichzeitig das Wohnzimmer, Schlafzimmer und der Durchgang für Gäste zum WC, welches natürlich auch privat von der Familie genutzt wird. So ist das hier üblich, fast in jedem "Restaurant-WC" findet man Zahnbürsten und sonstige Privat-Utensilien. Und manchmal ist der Zahnputzbecher eine aufgeschnittene Cola-Dose.




Und so sieht diese ganz typisch vietnamesische Reisnudelsuppe (Pho) aus.

Doch zum Glück wurde es auf unserem Weg immer wärmer und trockener, je südlicher wir fuhren.
Dabei blieben kleine Pannen natürlich nicht aus. Den Reifen flicken zu lassen hat uns eine halbe Stunde und insgesamt ca. 1,80 Euro gekostet. Eine deutsche Werkstatt hätte uns wahrscheinlich einen neuen Reifen verkauft und das Flicken für unmöglich gehalten.





Der Roller muss bei den Straßen mit den teilweise brunnenartigen Schlaglöchern manchmal schon einiges einstecken.


Auf dem Weg gibt es immer allerhand zu sehen und zu erleben.







Ein paar mal haben wir die Erfahrung gemacht, dass betrunkene Einheimische sich riesig über unsere Anwesenheit freuen und uns gerne zu einem Bierchen oder Schnäpschen einladen. Dabei spielt es natürlich gar keine Rolle, ob wir das wollen oder nicht! Oft müssen wir auch für ein paar Fotos bereit stehen. Vor allem in großen Supermärkten sind die Leute ganz aus dem Häuschen wenn sie uns sehen. Sie stumpen sich gegenseitig an, zeigen auf uns und staunen oder kichern. Wenn sich dann mal die erste Vietnamesin getraut hat uns zu fragen, ob sie ein Foto mit uns machen darf, bleibt es leider auch nicht bei einem Facebookbild für die Pubertierenden. Wir müssen in jede Handykamera lächeln und manchmal Fragen beantwoten, die sich allerdings auf "Where are you from?" und "How old are you?" beschränken. Wenn einer von uns mal kurz alleine ist, ist die Hemmschwelle anscheinend noch geringer. 
Ein paar mal ist es uns auch gelungen dies selbst mal zu fotografieren.




Als wir anhielten, um diese Veranstaltung - welche wir eigentlich für eine Hochzeit hielten - von außen zu fotografieren, wurden wir eingeladen, nein, genötigt, mitzufeiern und etwas zu essen und ein paar Bierchen zu trinken. Na gut, wenns sein muss...






Schöne Landschaften gibt es auch immer zu bestaunen...