Sonntag, 15. Dezember 2013

Xin chào Hanoi!

4. bis 10. Dezember

Tschüss Laos! Unser Aufenthalt in Luang Prabang war schön, aber leider viel zu kurz.
Am 4. Dezember haben wir morgens einen Flug gebucht und nachmittags gings mit dem Flieger nach Hanoi, Vietnam.






Angekommen in Vietnams Hauptstadt Hanoi gabs gleich die volle Breitseite Großstadt-Hektik.
In die Ma May Straße wollen wir oder meinen wir zu sollen, weil es dort günstige Backpacker Hostels und damit alle Annehmlichkeiten für uns gibt, die touristisch geprägte Gegenden mit sich bringen: Waschsalons, Restaurants mit englischen Untertiteln in der Speißekarte und generell englisch sprechendes Stadtpersonal :-)
Außerhalb des kleinen Backpacker-Viertels um die Ma May Road sehen wir nirgends Weiße und werden von den Vietnamesen angeschaut, als wären wir von einer anderen Welt. Okay, sind wir eigentlich auch, denn hier ticken die Uhren wirklich anders.




Es ist für uns alles erstmal verrückt, auf Rollern wird alles transportiert, von 7 Kästen Bier (mit einem Roller) über riesige Strohballen mit 2m Durchmesser bis hin zu ganzen Schweinehälften.



Um den kleinen See herum gibt es sehr viele nette Cafés und Restaurants und in der Altstadt sieht man schöne Häuser und Gassen mit einem ganz eigenen Stil. Die Häuser sind hier alle sehr schmal, aber weit nach hinten und sehr hoch gebaut und an jedem zweiten Balkon hängen drei Vogelkäfige. An manchen Orten wird man von den Einheimischen kaum beachtet und kann das bunte Treiben einfach beobachten; unterhaltsamer als so mancher Kinofilm.









Der Straßenverkehr gleicht einem Ameisenhaufen, jeder fährt wohin er will und wann er will. Dafür hupt man ständig, einfach um zu signalisieren, dass man gerade da ist und fährt. Der Straßenverkehr ist für den normalen Deutschen wohl unvorstellbar, aber es ist tatsächlich so. Und sogar Bangkok ist gegen Hanoi fast ein ruhiges Plätzchen.



À propos Plätzchen, Weihnachten wird im eigentlich zum größten Teil buddhistischen Vietnam auch gefeiert. Warum? Weil man offen ist für die westliche Welt und weil die Globalisierung willkommen ist, um von den vermeintlich weiter entwickelten Ländern dazu zu lernen. So die Einschätzung von unserem neuen vietnamesischen Bekannten namens Ducdai, den wir auf der Suche nach einem gebrauchten Roller kennengelernt hatten.


Ein Fitnessstudio darf in einer Metropole nicht fehlen und Nathalie kommt um eine kurze Inpektion nicht herum.


So werden hier Roller gepflegt und repariert.


Richtige große Shopping-Malls gibt es natürlich auch.




Und hier kann man selbstverständlich traditionell vietnamesisch essen.




Wir wollten also einen gebrauchten Roller kaufen, der groß ist, um uns beiden samt Gepäck genug Platz zu bieten. Ducdai ist unglaublich hilfsbereit und hat sehr viel seiner wenigen Freizeit geopfert, um uns bei dieser Suche nach einem guten Roller und beim Kauf zu unterstützen.
Nachdem wir uns nach ein paar Testfahrten für einen Roller entschieden hatten, waren wir dann mit Ducdai, einem Freund und einer Freundin von ihm essen. Lecker vietnamesisches Barbecue gab es in einem echten untouristischen vietnamnesischen Restaurant.
Es war sehr interessant: Wir fünf haben uns über das Leben in Vietnam unterhalten, über die Gründe, warum Nathalie und ich immer wie Aliens angeschaut werden, über den Vietnamkrieg, Ho Chi Minh, über Hitler und noch Vieles mehr.



Das "Ambiente" in diesem Restaurant war typisch vietnamesisch: zur Straße hin gibt es keine Wand, hier wird nach Feierabend nur eine Art Garagentor oder ein Gitter vorgeschoben. Man sitzt auf kleinen Plastikschemeln, die man in Deutschland höchstens in der Spielwarenabteilung findet und schafft es so nur mit extrem angewinkelten Beinen, seine Knie unter die niedrigen Metalltische zu quetschen - zumindest wenn man 1,86m groß und damit in Vietnam ein Riese ist.

Der nächste Tag war wiedermal super, alles hat so geklappt wie wir es uns vorgestellt haben. Den 125er Honda-Roller haben wir gekauft und sogar einen echten Kaufvertrag dazu bekommen, der Ölwechsel beim Honda-Händler war super günstig und Ducdai wollte es sich nicht nehmen lassen, uns als Revanche für unsere Einladung am Vortag zu einer vietnamesischen Nudel-Fleisch-Suppe (Pho) einzuladen.


Ein zweiter Schlüssel für unseren Roller ist für nen schmalen Dong auch schnell nachgemacht. Ohne irgendwelche Papiere oder Eigentumsnachweise versteht sich.


Zur Krönung des Tages bekam Frank zum Abendessen auch noch einen Cheese-Burger und im Hotelzimmer planten wir unseren ersten Tag unseres großen Roadtrips durch Vietnam. Von Hanoi hoch nach Sapa sollte es gehen, dann zur Halong-Bucht und anschließend an der Küste entlang Richtung Süden bis nach Saigon. Beziehungsweise "Ho Chi Minh City", wie Saigon seit dem Sieg der Nord-Vietnamesen um Führer Ho Chi Minh über Südvietnam nun offiziell heißt.