Sonntag, 12. Januar 2020

Zurück in Deutschland (für ein paar Wochen)

Wow, "Hippie-Dorf". Zu diesem Wort hatte ich mich an Weihnachten noch hinreisen lassen. Aber mit ein klein wenig Abstand muss ich doch zugeben, dass sehr viele von den Leuten, die zum Überwintern dort unten in Griechenland stehen, sehr Technik-affine Material-Liebhaber sind. Einige stehen da mit riesigen Offroad-LKWs, inklusive meterlangen Bergungsbrettern, Seilwinde, Gitter vor den Lampen, Luftansaugsystem in 2m Höhe verlegt und so weiter. Eben die volle Survivor Abenteurer Ausstattung.
Nur das Witzige daran ist, dass sehr viele von diesen Genossen eben gar keine Gelände Abenteuer bestreiten, sondern einfach nur diese Art von 20-Liter Autos toll finden.  Und dann stehen sie auf normalen Parkplätzen hinter den Dünen, weit ab von Strand oder den wirklich schönen Plätzen. Ist ja auch nicht schlimm, aber Hippie ist eben anders. Die ganze Freilerner Szene war trotzdem sehr interessant für uns und die Leute, mit denen wir in direkter Umgebung standen - also unsere direkten Nachbarn - sind uns in der kurzen Zeit ans Herz gewachsen. Wir hatten eine tolle Zeit, gerade auch mit den Kids, mit denen ich rumgeschlunkert bin. Schach spielen, mit dem Fahrrad zum Brunnen oder hoch ins Dorf fahren, den Spielplatz bisschen aufräumen... Das war schon alles sehr toll und irgendwie fiel mir vor allem der Abschied von Silas (--> FB-Seite "Eine Kindheit voller Sonntage") sehr schwer.
Abschied, weil wir doch langsam mal wieder nach Hause wollten, um eine Pause vom Reisen zu machen. Es wurde immer kälter, den Ofen haben wir jeden Abend und jeden Morgen angefeuert und entsprechend musste ich auch sehr viel Holz machen, damit wir es warm in unserer Bude hatten. Auf die Temperaturen von deutlich unter 10°C schon ab 18 Uhr waren wir auch von der Kleidungs-Ausstattung nicht wirklich vorbereitet. Auch Sammy sagte immer öfter, dass er nach Hause will. Mit den Berlinern haben wir nochmal einen kleinen Ausflug gemacht zu heißen Quellen und einem schönen Platz direkt am Strand, den wir schon von vorher kannten. Aber danach war es einfach genug. Am 05.01. fuhren wir nach Patras und buchten die Fähre für zwei Tage später nach Venedig. In der Zeit dazwischen lernten wir noch Lukas kennen, der uns noch vom Rainbow Gathering in Albanien erzählte, bei dem er war und seine nun Mitreisende aus Taiwan kennenlernte. Ein sehr interessanter Zeitgenosse, der durch Containern und Einfachheit sehr günstig und frei reist.

Dann ging es abends auf die Fähre, ein gigantisches Schiff, in dessen Bug wir unseren LKW in der Tiefgarage Nummer 5, auf Etage 5 parkten und dann mit dem Fahrstuhl hoch fuhren zur Rezeption. Wahnsinn, ein riesen Hotel auf See mit Restaurants, Bars, Diskotheken an Board. Unser Zimmer war im 8. Stock und sehr schön. Nach 33 Stunden Fahrt kamen wir in Venedig an und fuhren mit dem LKW an einem Stück durch nach Deutschland zu meinen Eltern. Zwei Tage später konnten wir unsere zwischenzeitliche Wohnung beziehen. Denn Nathalies Opa war während der Reise leider verstorben, aber dadurch wurde seine Wohnung frei. Diese soll verkauft werden, aber bis das soweit ist, sind wir ja schon wieder unterwegs. Denn Anfang April geht es wieder weiter und ab Ende April arbeite ich für vier Monate als MTB-Guide für Frosch Sportreisen auf Sardinien.

Da sind wir also vorerst wieder. Der Kleine findet es bisher super schön und wir freuen uns darauf, unsere Freunde und Familien wieder zu sehen.

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