Mittwoch, 27. November 2013

Chiang Mai - Bitte reitet keine Elefanten!

13. bis 17. November

Nach der Ankunft in Chiang Mai war Nathalie erstmal ein bisschen enttäuscht. Sie hatte sich ein süßes verträumtes Städtchen vorgestellt, wo es vielleicht auch etwas anders aussieht, als in Zentral- und Südthailand.
Chiang Mai ist aber einfach eine weitere normale Großstadt, kleiner als Bangkok natürlich, aber trotzdem sehr hektisch und überfüllt. Und eine ausgeprägte Nutten-Straße gibt es hier auch.
Das Loi Krathong (thailändisches Lichterfest) an der Flussbrücke war aber wirklich schön.




Drei Tage lang ging das Fest, das immer an den drei Vollmond-Tagen im November stattfindet. Es ist eine Art Dankesfest an die Natur und an das Wasser, so haben wir uns in Thai-Englisch erklären lassen.


Elefanten-Reiten
Eine Stunde von Chiang Mai entfernt gibt es zahlreiche Anbieter von Elefanten-Reiten und -Baden und Elefanten-Shows. Wir hatten zuvor schon gehört, dass die Elefanten angeblich von vielen Veranstaltern misshandelt und gequält werden. Ein Anbieter wäre allerdings anders: Im "Elephant Nature Park" würden nur ehemalige Arbeits-Elefanten gehalten, die gut behandelt werden. Allerdings würde man auf diesen Elefanten auch nicht reiten können, was wohl ein Indiz dafür ist, dass dieser Park sich wirklich positiv von den anderen unterscheidet, weil den Tieren die für das Reiten erforderliche Dressur nicht zugemutet wird.
Als wir in diesem "guten" Park ankamen, hatte dieser leider schon geschlossen und ohne Guide durfte man sich im Park auch nicht einfach umschauen.
Also sind wir eine Station weiter gefahren zum nächsten Elefanten-Park. Erstmal hat sich niemand dafür interessiert, dass wir einfach über die Hängebrücke hinein in den Park zu den Elefanten gegangen sind. Es war schon Nachmittag und auch hier war das Tagesgeschäft schon vorbei. Unaufgefordert kam ein freundlicher Wärter mit einem kleinen Elefanten auf uns zu und zeigte ein paar Tricks, die der offensichtlich noch junge Elefant schon drauf hatte. Fußball spielen, den Wärter mit dem Rüssel hochheben oder auf Kommando "Sitz" machen. Falls der Elefant mal nicht so wollte, wie der Wärter, wurde er am Ohr gezogen oder bekam mit einer Art Pickel auf den Kopf geschlagen.
Später konnten wir beobachten, wie ein ebenfalls junger Elefant zum Baden im Fluss gezwungen wurde. Der Elefant weigerte sich zuerst, weiter ins tiefere Wasser hinein zu gehen und bekam dafür einige brutale Schläge mit einem langen massiven Holzstock. Der Fluss war so weit weg, dass der Dumpfe Knall auf den Körper oder sogar Kopf des Elefanten immer erst kurz nach dem Auftreffen zu uns durchschallte. Trotzdem waren die Schläge noch richtig laut und der kleine Elefant tat uns so leid, dass wir nicht zuschauen konnten.
Mehrere Minuten hat der Wärter den Elefant immer wieder geschlagen und am Ohr gezogen, bis der Elefant endlich nachgegeben hat und in den Fluss zum Baden ging.
Als ein anderer Wärter bemerkte, dass wir die Situation beobachten und sichtlich entsetzt waren, waren wir plötzlich ungebetene Gäste und wurden aus dem Park geschickt.




Später konnten wir uns noch via "Jungle-Flight" über den Fluss schwingen.


Aber die Sache mit den Elefanten haben wir nicht vergessen. Auf der Website z.B. von Peta findet man hierzu auch einige Informationen:
www.peta.de/elefantenreiten

Auch später in Pai konnten wir beobachten, wie Elefanten von Touristen geritten und währenddessen von "Pflegern" geschlagen werden.
Natürlich unterstützt man diese Tierquälerei mit jedem Elefantenritt, den man unternimmt und mit jeder Elefanten-Show, die man sich ansieht.
Deswegen sollte man es sich genau überlegen, ob einem ein Foto vom Elefantenritt wert ist, dass immer wieder Elefanten dafür leiden müssen und sogar noch weitere freie Elefanten für den Tourismus aus dem Dschungel geholt werden.

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